Darauf müssen Sie achten

Edelstahl schweißen

Sie fragen sich, wie Edelstahl schweißen funktioniert? Wir beantworten mit diesem Ratgeber alle Fragen rund ums Thema Edelstahl schweißen!

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Schweißer mit Schutzhelm beim Schweißen von Edelstahl
detail of 3d printer printing a metal piece

Edelstahl Schweißen

Das müssen Sie beachten

Wenn es um das Thema Schweißen geht, wird man bei der Suche im Netz schnell fündig. Doch selten wird über das Schweißen von Edelstahl berichtet. Derweil handelt es sich aufgrund seiner Eigenschaften um ein sehr beliebtes Material für viele Einsatzzwecke.

Warum ist das so? Ist das Schweißverfahren für Edelstahl überhaupt geeignet? Und wenn ja, welche Schweißverfahren gibt es und was ist dabei zu beachten? Wir haben die Antworten.

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Kurze Antwort: Ja

Kann man Edelstahl überhaupt schweißen?

Genauso wie herkömmlicher Stahl können auch Edelstahlteile durch Schweißen miteinander verbunden werden. Das Verfahren ist auch für Edelstahl die empfehlenswerte Methode. Das hat drei Gründe:

  • Zum einen ist sie die stabilste Verbindungsmethode.
  • Zum zweiten ist sie in aller Regel auch die günstigere im Vergleich zum Nieten oder Schrauben, bei dem mehr Material nötig wäre.
  • Und drittens hat das Endprodukt, das geschweißt wurde, genau durch den soeben genannten Punkt ein deutlich geringeres Gewicht.


Professionell geschweißte Edelstahlverbindungen weisen eine hohe Robustheit und Temperaturbeständigkeit für den Einsatz im Innen- sowie Außenbereich auf.

Detailaufnahme eines Schweißers bei der Arbeit mit Edelstahl

Edelstahl schweißen will gelernt sein

Aufgabe eines Profis

Die Arbeit des Edelstahl-Schweißens ist nicht unbedingt etwas für Laien. Die reine Ausführung des Schweißvorgangs mag relativ einfach zu bewerkstelligen sein, doch die Krux ist, dass die meisten Schweißverbindungen bei Edelstahl deutlich sichtbar sind. Möchte man, bei diesem Werkstoff oft vorausgesetzt, ein einwandfreies optisches Ergebnis erreichen, muss der Schweißer filigran und geschickt arbeiten können.

Unterschiedliche Anforderungen

Speziell im medizinischen und chemischen Bereich existieren zudem strenge Auflagen an entsprechenden Schweißarbeiten, für den späteren Einsatz der Edelstahl-Produkte. Um diese Anforderungen vollumfänglich zu erfüllen, sind fundierte Kenntnisse, sowohl über die Vorschriften, die Schweißverfahren, als auch über das Material Edelstahl zwingend notwendig.

Die permanente Zusammenführung von Werkstücken

Vier Schweißverfahren im Überblick

1. MMA-Schweißen

MMA-Schweißen ist auch als Lichtbogenschweißen, Elektrodenschweißung oder auch E-Handschweißen bekannt. Bei diesem Schweißvorgang bildet ein Schweißstab im Elektrodenhalter, die Schweißelektrode, der Lichtbogen kommt zwischen dem Schweißstab und dem zu bearbeitenden Edelstahlteil zustande. Während sich der Stab beim MIG/MAG-Schweißen nicht verkürzt, geschieht genau das beim MMA-Schweißen.

Es ist daher unumgänglich, dass der Elektrodenhalter zum Werkstück hingeführt wird. Der Abstand zum Schweißbrenner muss hierbei zwar nicht konstant gehalten, dennoch selbstverständlich beachtet werden. MMA-Schweißen ist eine der gängigsten Verfahren, wenn es um das Schweißen von Stahl- oder Edelstahlverbindungen geht. Es ist flexibel und findet in vielerlei Branchen Anwendung. Es eignet sich auch für die Bearbeitung dickerer Edelstahlverbindungen.

2. WIG-Schweißen

Beim Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG) handelt es sich um ein Schmelzschweißverfahren. Beim Vorgang wird mit einem Schutzgas gearbeitet. Für eine einwandfreie Schweißnaht wird ein zum Ausgangsmaterial passender Zusatzwerkstoff verwendet, der schmelzflüssige Bereich wird mit Argon geschützt. Moderne WIG-Schweißgeräte verfügen über ein Vor- und Nachlaufsystem, welches durch seine Methodik zuverlässig vor Korrosion mit der Schweißnaht schützt.

Auch das WIG-Schweißen ist sehr beliebt und kann für rostfreie Stähle wie Edelstahl, sowie auch etwa für Alu-Edelstahl-Legierungen, Nickel oder gar für Arbeiten mit Titan angewandt werden. Im Gegensatz zum MMA-Schweißen sind Schweißnähte, die durch das WIG-Schweißen geschlossen wurden, zumeist frei von Spritzern. Besonders hervorzuheben ist, dass die Qualität dieser Verfahrensmethode sich sogar in der Luft- und Raumfahrtbranche herumgesprochen und entsprechend häufig zum Einsatz kommt.

3. MIG-Schweißen

Beim MIG-Schweißverfahren handelt es sich um eine halbautomatische Schweißtechnik. Wie auch beim WIG-Schweißen wird ein Schutzgas verwendet, in dem Fall ein Inertgas. Die inaktiven Gase sind zumeist Argon, Helium oder einem Gemisch aus beiden Stoffen. Diese werden deshalb bevorzugt ausgewählt, da sie nicht mit Zusatzwerkstoffen reagieren und so auch eine höhere Temperatur eingestellt werden kann. Dieser Vorgang kann sich als kosteneffizienter erweisen.

Im Gegensatz zum MAG-Schweißen kann MIG als grundsätzlich schneller und demnach auch wirtschaftlicher bezeichnet werden. Insbesondere trifft das dann zu, wenn noch automatisierte Prozesse hinzukommen, dann lässt sich auch noch schneller fügen. Aus dem wirtschaftlichen Gesichtspunkt heraus gesehen eine runde Sache.

4. Orbitalschweißen

Dieses spezielle Schweißverfahren, das aus der WIG-Schweißmethode geboren wurde, kann auch für das Schweißen von Edelstahlrohren zum Einsatz kommen. Während des Prozesses dreht sich der Brenner dabei automatisch. Gefragt ist die Technik vor allen Dingen innerhalb der Pharmazie oder für die Herstellung von Gebrauchsgegenständen in der Lebensmittelbranche.

Orbitalschweißen stellt eine der schwierigsten Methoden des Schweißens von Edelstahl dar. Der Schweißer muss imstande sein, die Naht sehr präzise zu setzen, was viel Knowhow und Geschicklichkeit erfordert. Abweichungen sind, gerade wenn es sich um lebens- oder arzneimitteltaugliche Ausrüstungen handelt, inakzeptabel. Die Zulassung derer wird streng kontrolliert.

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Gut zu wissen

Darauf müssen Sie beim Edelstahl schweißen achten

Wer Edelstahlteile für industrielle Zwecke herstellt, muss in vielen Fällen einige Voraussetzungen erfüllen. Diese sind oft nicht nur auf handwerkliche Fähigkeiten beschränkt, sondern erfordern auch zum Teil gewisses bürokratisches Wissen.

Nachfolgend einige Tipps und Hinweise:

Für die Abnahme gilt es für jeden Berufsschweißer, vor Beginn der Arbeiten einen Schweißplan vorzulegen. Das gilt insbesondere für das Schweißen von Edelstahl oder auch anderen Materialien innerhalb der folgenden Industriezweige:

  • Halbleiterindustrie
  • Lebensmittelindustrie
  • Öl- und Gasindustrie
  • Nuklearindustrie

Dieser Schweißplan muss vor allen Dingen diese Punkte beinhalten: 

  • Grundwerkstoffe und Zusatzwerkstoffe plus Bescheinigungen
  • Genehmigung des jeweiligen Schweißprozesses
  • Gültiger Qualifikationsnachweis (Schweißerschein)

Entsprechende Informationen können bei der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) oder der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eingeholt werden.

  • Rostfreie Stähle wie Edelstahl müssen in einer sogenannten weißen Zone geschweißt werden. Das bedeutet auch, dass sich in dieser Zone kein Kohlenstoffstahl befinden darf.
  • Bei geschweißten Rohrleitungen ist es nicht ungewöhnlich, dass gegebenenfalls Röntgenprüfungen (zerstörungsfreie Prüfungen, ZfP) unter realem Betriebsdruck angefordert werden. Hierfür müssen Sie oder die jeweilige Person offiziell berechtigt sein. 
  • Bei der Verwendung von Schutzgasen unter hohen Temperaturen setzen Sie sich potenziell gesundheitsgefährdenden Verbrennungsdämpfen aus. Gehen Sie daher auf Nummer sicher und nutzen Sie einen Atemschutz. Achten Sie zudem auf alle Schutzvorkehrungen in Bezug auf den Stromeinsatz. 

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